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The Living and the Dead

6/6/2018

 
Ausstellungseröffnung:
Mit dem Werk des Niederländers Anton Corbijn beteiligt sich das Bucerius Kunst Forum an der Foto-Triennale 2018.
Gemeinsam mit dem Direktor Franz Wilhelm Kaiser begrüße ich die Mitglieder des Bucerius Kunst Clubs zur Preview.
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Mich berührt die Ausstellung ganz besonders: Hier geht es um einen tiefen Blick hinein in die Menschen, in das, was sie ausmacht. Das wohl berühmteste Foto Anton Corbijns, dieses 1955 geborenen Fotografen, stammt aus dem Jahr 1979. Es zeigt die Post-Punk-Band Joy Division am Eingang einer U-Bahn-Station in London. So wird es auch im Katalog beschrieben: drei Musiker gehen die Treppe hinunter, nur einer schaut den Fotografen an, der Lead-Sänger Ian Curtis. Das aktuelle Album der Band heißt “Unknown”. Ein U-Bahn-Abgang wie in die Unterwelt, zum Hades. In die Abgründe des Menschlichen, die conditio humana. Wenige Monate später nimmt sich Ian Curtis das Leben, das Foto wird mit vielfältiger Bedeutung aufgeladen und macht Anton Corbijn weltberühmt. – Bitte, suchen Sie das Foto in der Ausstellung. Es zeigt große berührende fotografische Kunst.
HIER MEINE REDE BEI DER ERÖFFNUNG IM BUCERIUS KUNST CLUB ...
Anton Corbijn – The living and the dead
Bucerius Kunst Forum Hamburg, 6. Juni 2018
  
Liebe Freundinnen des Goldenen Zeitalters,
liebe Freunde der klassischen Moderne!
 
Ich begrüße Sie herzlich zur heutigen Preview der Ausstellung “The living and the dead” über das fotografische Werk des holländischen Künstlers Anton Corbijn.
Haben Sie sich heute auf dem Weg hierher auch gefragt, was das wohl wird? Ein zeitgenössischer Künstler, ein Titelfoto mit einem schwer tätowierten Sänger, der uns anzuschreien scheint.

Hallo Avantgarde 21,
hallo Generation Instagram!
 
Auch Sie begrüße ich herzlich. Haben Sie sich heute auf dem Weg hierher vielleicht auch gefragt, was das wohl wird? Analog aufgenommene Fotos, mit Darstellungen von Musikern einer untergegangenen Epoche, zum Teil vom Fotografen selbst nachgestellt, vermischt mit Fotos von Grabmalen und Anklängen an christliche Ikonographie.
 
Was ich mich frage? Wie Sie wohl nach Hause gehen werden. Vielleicht, die Älteren, mit einem Dark-Wave-Song auf ihren Lippen? Vielleicht, die Jüngeren, mit einer der berühmtesten Arien der Opernliteratur im Kopf, mit dem Trionfi amore aus Glucks Orpheo ed Euridice? Alle mit dem Gefühl, eine besondere Ausstellung erlebt zu haben? Das ist gut möglich. Diese Ausstellung macht es möglich.
 
Vielleicht mögen Sie durch die Ausstellung gehen mit ein paar Gedanken, die mir auf dem Weg hierher, bei der Vorbereitung dieser kleinen Begrüßung gekommen sind.
​
Das wohl berühmteste Foto Anton Corbijns, dieses 1955 geborenen Fotografen, stammt aus dem Jahr 1979. Es zeigt die Post-Punk-Band Joy Division am Eingang einer U-Bahn-Station in London. Franz Wilhelm Kaiser beschreibt es auch im Katalog: drei Musiker gehen die Treppe hinunter, nur einer schaut den Fotografen an, der Lead-Sänger Ian Curtis. Das aktuelle Album der Band heißt “Unknown”. Ein U-Bahn-Abgang wie in die Unterwelt, zum Hades, zur Kanalisation, zum Styx. In die Abgründe des Menschlichen, die conditio humana. Wenige Monate später nimmt sich Ian Curtis das Leben, das Foto wird mit vielfältiger Bedeutung aufgeladen und macht Anton Corbijn weltberühmt. – Bitte, suchen Sie das Foto in der Ausstellung.
 
Das vielen unter uns bekannte Lied von Joy Division “Love will tear us apart again” liegt über diesem Foto, wie ein Soundtrack. Über die Liebe sagt das Lied:
 
When the routine bites hard 
and ambitions are low 
and the resentment rides high 
but emotions won’t grow 
and we’re changing our ways 
taking different roads 
then love, love will tear us apart again. 

 
Musik als die Große Liebe, auch von Anton Corbijn. Er hat die Sänger dieser Zeit portraitiert und vieles mehr. Er hat verstorbene Sängerinnen und Sänger nachgestellt und sich selbst als diese fotografiert. Kaum zu glauben, dass es sich nicht um Janis Joplin und Jimi Hendrix handelt, die wir in der Ausstellung sehen. Ein modernes Vexierspiel, das die Faszination, aber auch die Abgründe widerspiegelt. Es ermöglicht einen tiefen Blick.
 
Viele Musiker, die Corbijn portraitiert, sind früh gestorben, andere wie Peter Gabriel oder Bono oder Herbert Grönemeyer sind immer noch präsent. Aber ganz unabhängig von den jeweils Portraitierten, die mir persönlich völlig egal sind, ist in jedem Falle spürbar: Hier geht es um einen tiefen Blick hinein in die Menschen, in das was sie ausmacht. In dem Katalog zur Ausstellung wird dies in einem kleinen Beitrag von Marie-Noël Rio zum Ausdruck gebracht, und schon wegen dieses Beitrags der Ehefrau des Kurators lohnt sich der Ausstellungskatalog: “Ich kenne die Portraitierten nicht,” schreibt sie. “Aber ich habe eine ganz ähnliche Erfahrung gemacht mit Menschen, die ich kenne, oder besser: die ich gekannt und geliebt habe und die mir durch ihren Tod abhanden gekommen sind (…). Sie sind zu diesen Bildern geworden, zu diesen Portraits, zu diesen winzigen Augenblicken, in denen sie vom Objektiv eingefangen wurden.”
 
Und dann, wenn wir beim Gang durch die Ausstellung diesen Gedanken, unseren Gedanken weiter nachgehen, kommt plötzlich dieser Moment, für den sich die Anreise aus Groß-Flottbek und vom Grindel allemal lohnt. Der Moment, in dem ganz Barmbek und Bergedorf den Atem anhalten für große Kunst. Der Moment, in dem wir als Bucerius Kunst Club dem Forum, dem Kurator Franz Wilhelm Kaiser, der Zeit-Stiftung, natürlich dem Künstler Anton Corbijn und allen, die diese Ausstellung ermöglicht haben, Dank sagen: Für diesen wunderbaren Beitrag zur Fototriennale in Hamburg 2018. Es stellt sich dieser Moment ein, den wir vielen Gästen aus Hamburg, Deutschland und weit darüber hinaus wünschen.
 
Dieser Moment: Es ist der zweite Blick auf das Bild von Joy Division und Ian Curtis. Jetzt sind wir gefragt: Tröstet uns die Annahme, heilt uns die Vorstellung, hier schaue uns Orpheus an auf seinem Weg zurück ins Licht? Zerreißt uns die Gewissheit, dass dieser Orpheus nicht zurückgekommen ist? Wie können wir Orpheus die Hand reichen?
Es ist dieser Moment, in dem wir uns fragen: Worin finden wir Erlösung? In der Kunst? In der Liebe? Im Glauben? Woran halten wir uns, wenn wir etwas verloren haben? Es ist dieser Moment, in dem wir uns fragen: Worin sind wir auf ewig jung und schön, worin singen wie Orpheus? Worin berührt uns große Kunst?
 
Große Kunst kann uns berühren, wenn Orpheus singt:
 
Trionfi amore!
Gepriesen sei Amor!
Im Reiche des Schönen 
mög ihm ertönen 
Ruhm alle Zeit! 
 
Große Kunst kann uns berühren, wenn wir ein Foto von Anton Corbijn betrachten. Neben dem Foto der Band Joy Division zählt der Katalog noch 117 weitere Fotos von “The living and the dead”.
 
Ich wünsche Ihnen allen zahlreiche berührende Momente in dieser wunderbaren Ausstellung.

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